Victor Kleinhenz und die Schnüdel— "Make Unterfranken Great Again!"
- Redaktion
- Apr 30
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++ Alles blickt nach Schweinfurt: Die Schnüdel stehen vor dem Märchen-Finale im Derby ++

Es ist das perfekte Fußball-Drehbuch: Titelträume, Erzfeindschaft, ein volles Stadion und eine Stadt am Rande der Ekstase. Der 1. FC Schweinfurt 05 steht kurz davor, sich die Krone der Regionalliga Bayern aufzusetzen – ein einziger Heimsieg fehlt noch. Und das ausgerechnet im Derby gegen den Erzrivalen Würzburger Kickers.
Der Freitagabend im Sachs-Stadion verspricht Gänsehaut pur. Der Aufstieg in die 3. Liga liegt in Reichweite, und der Gegner könnte symbolträchtiger kaum sein. Für Schweinfurt geht es um weit mehr als nur drei Punkte. Es geht um Prestige, Stolz und das seltene Geschenk, vor heimischer Kulisse gegen den Lokalrivalen Geschichte zu schreiben.
Nach einer intensiven Saison spitzt sich alles auf dieses eine Spiel zu. Die Euphorie in Schweinfurt ist greifbar – mindestens 8.000 Zuschauer werden erwartet, was einen neuen Saisonrekord bedeuten würde. Der bisherige Höchstwert lag bei 6.874 Fans beim Hinspiel in Würzburg. Für ein Regionalliga-Spiel sind das beeindruckende Zahlen und ein klares Signal: Die Stadt glaubt an ihr Team.
Ein Titelgewinn im Derby gegen die Kickers? Für viele Fußballromantiker ist das der Stoff, aus dem Legenden gemacht sind. Die Kickers aber werden nicht tatenlos zusehen. Nach einer enttäuschenden Saison wollen sie zumindest verhindern, Teil eines Schweinfurter Fußballmärchens zu werden.

Doch trotz aller Euphorie: Ganz ohne Sorgenfalten geht man in Schweinfurt nicht in dieses Spiel. Zuletzt setzte es drei Heimniederlagen in Folge – gegen Schwaben Augsburg, Ansbach und Bayern München II. Eine solche Serie kennt man eher von Abstiegskandidaten, nicht von einem Titelfavoriten. Und doch: Das Team von Victor Kleinhenz hat die große Bühne vor sich, und der Glaube an das große Ziel scheint stärker als jede Statistik.
Im Frühling liegt nicht nur Blütenduft in der Luft, sondern auch ein Hauch von Geschichte. Die Stadt ist bereit, der Verein ist bereit – jetzt fehlt nur noch der eine große Moment. Der Trainer wirkt fokussiert, das Umfeld elektrisiert. Es scheint, als hätte sich alles auf diesen Abend ausgerichtet.

Der verbleibende Spielplan ist klar: Heimspiel gegen Würzburg, dann auswärts bei DJK Vilzing, und zum Abschluss erneut zu Hause gegen Augsburg II. Doch nichts hat die emotionale Wucht dieses Derbys. Ein Sieg, und die letzten beiden Spiele werden zur Kür. Eine Niederlage aber könnte alles ins Wanken bringen.
Für den Moment lebt Schweinfurt den Traum. Und wenn dieser Traum am Freitagabend Wirklichkeit wird, ist der Aufstieg nicht nur sportlich ein Erfolg – er wird ein Kapitel in der Stadtgeschichte.
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